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Zecken - wo und wie sie leben

Zecken gehören zur Klasse der Spinnentiere. Sie sind Parasiten, die zum Überleben das Blut eines anderen Lebewesens brauchen. Dafür heften sie sich vorübergehend auf der Körperoberfläche eines Wirts an, stechen zu und saugen sein Blut.

Von den weltweit etwa 900 Zeckenarten gehören die meisten entweder zur Familie der Schildzecken oder zur Familie der Lederzecken. Sprechen wir bei uns von Zecken, so ist üblicherweise die in Deutschland am häufigsten vorkommende Zeckenart, der Gemeine Holzbock aus der Familie der Schildzecken, gemeint. Auch in dieser Broschüre ist – sofern nicht ausdrücklich mit Namen genannt – vom Gemeinen Holzbock die Rede.

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Steckbrief: Zecken (Ixodidae)

Stamm: Gliederfüßer
Klasse: Spinnentiere
Unterklasse: Milben
Lebensraum: Wälder, Wiesen, Gärten
Besondere Merkmale: blutsaugender Parasit; aktiv ab 7 °C
Natürliche Feinde: Fadenwürmer, bestimmte Vogelarten, parasitische Wespen

Diese Arten kommen in Deutschland vor:
  • Gemeiner Holzbock: häufig, Überträger von Infektionen auf den Menschen (Borreliose, Frühsommer-Meningoenzephalitis [FSME])
  • Auwaldzecke: sehr selten, befällt meist nicht den Menschen
  • Reliktzecke: sehr selten, nicht als Krankheitsüberträger bekannt
  • Hyalommazecken: Sie kommen in Nord- und Mitteleuropa normalerweise nicht vor, sind aber sehr vereinzelt in Deutschland gesichtet worden. Dies sorgte Mitte 2018 für ein großes Medienecho. Die wegen ihrer Größe auch als Superzecken bezeichneten Zecken wurden wahrscheinlich über Zugvögel eingeschleppt. Ob sich die Zecken bei uns langfristig ansiedeln können, ist fraglich. Sie gelten als Überträger des Krim-Kongo- Fiebers und des Zecken-Fleckfiebers. Bisher sind keine Krankheitsfälle bekannt, die durch Übertragung der Krankheitserreger von in Deutschland heimischen Hyalommazecken ausgelöst wurden.

Lebensraum

Zecken bevorzugen ein feuchtes und warmes Umfeld. Um aktiv zu werden, brauchen sie Temperaturen über 7 °C und eine hohe Luftfeuchtigkeit. Daher sind sie in den Wintermonaten in einer Art Schockstarre, aus der sie erst mit Beginn der wärmeren Jahreszeit erwachen. Allerdings führen unsere eher milden Winter der letzten Jahre dazu, dass die Zecken hier in Deutschland fast ganzjährig aktiv sein können.

Ihr Lebensraum sind schattige Plätze im Grünen. Ideale Bedingungen findet der Gemeine Holzbock an Waldesrändern, Lichtungen, Uferzonen von Bachläufen und Seen, in Wiesen und Sträuchern von Parkanlagen und auch in unseren Gärten.

Lebensweise als Parasit

Zecken sind Parasiten, die sich vom Blut anderer Lebewesen, ihrer sogenannten Wirte, ernähren. Viele Zeckenarten sind auf bestimmte Tiere fixiert. Der Gemeine Holzbock ist weniger wählerisch. Neben dem Blut von Wild- und Haustieren ist er auch mit menschlichem Blut zufrieden. Um an das Blut zu gelangen, lauern Zecken auf Pflanzen und Büschen in bis zu anderthalb Meter Höhe, meistens jedoch in Bodennähe. Mit Hilfe von Sinneshaaren und dank eines speziellen Organs (Haller'sches Organ) an den Vorderbeinen können die Zecken Erschütterungen, Temperaturänderungen und chemische Reize von möglichen Wirten bereits über größere Entfernungen von etwa 10 bis 15 Metern wahrnehmen. Sind Tier oder Mensch nah genug, lassen sich die Zecken fallen oder abstreifen. Anschließend krabbeln sie auf ihrem Opfer herum, bis sie eine geeignete Stelle zum Zustechen und Blutsaugen gefunden haben. Auch hier bevorzugen sie Orte, wo es ein wenig feucht und warm ist, z. B. an den Kniekehlen, den Achseln und im Leistenbereich.

Nach dem Blutsaugen lassen sich die Zecken einfach wieder fallen und suchen den Erdboden auf, wo sie die nächste Entwicklungsstufe erreichen oder überwintern.

Entwicklungsstadien

Zecken durchlaufen drei Entwicklungsstadien: Larve, Nymphe und adulte Zecke. In jedem Stadium braucht die Zecke einen Wirt, dessen Blut sie saugt. Weibliche Zecken benötigen eine finale Blutmahlzeit, um Eier legen zu können.

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