BGV e.V., Heilsbachstr. 32, 53123 Bonn

Broschüre

Mit dieser Broschüre möchten wir Sie über die Risiken der FSME aufklären und über Maßnahmen zur Vorbeugung dieser Erkrankung informieren.

Zecken als Krankheitsüberträger

Werden wir von einer Zecke gestochen, so spüren wir zunächst nichts davon. Die drohende Gefahr bleibt daher oft unbemerkt. Diese geht von verschiedenen Krankheitserregern aus, die durch den Stich der Zecke auf uns Menschen übertragen werden können und u. U. eine schwerwiegende Erkrankung auslösen. Die bedeutendsten durch Zeckenstiche übertragenen Krankheitserreger sind Lyme-Borreliose-Bakterien und FSME-Viren.

Lyme-Borreliose

Auslöser der Lyme-Borreliose ist ein Bakterium mit Namen Borrelia burgdorferi. Borrelien sind in unserer Klimazone flächendeckend verbreitet. Die Bakterien sitzen im Darm der Zecke und werden meist erst nach ca. 12 bis 24 Stunden übertragen. Das Risiko einer Borrelieninfektion sinkt daher erheblich, wenn man die Zecke rechtzeitig entfernt.

Die Infektion kann sich im ganzen Körper ausbreiten. Am häufigsten sind Haut, Nervensystem und Gelenke betroffen.

krankheitserreger1© Ingo Bartussek - stock.adobe.com

Nach dem Stich der Zecke kann es bis zu einem Monat dauern, bis sich die Krankheitszeichen zeigen. Das erschwert die Diagnose erheblich.

Typisches Symptom im Anfangsstadium der Erkrankung ist eine Hautrötung, meist um den Stich, die sogenannte Wanderröte. Weitere frühe Krankheitszeichen sind grippeähnliche Beschwerden, Fieber, Kopf- und Gliederschmerzen.

Bei einer frühzeitigen Diagnose und Behandlung sind die Heilungschancen sehr gut. Die Behandlung erfolgt mit verschiedenen Antibiotika, die abhängig vom Krankheitsstadium eingesetzt werden.

Sicheres Entfernen von Zecken

Wenn Sie in einem typischen Lebensraum von Zecken unterwegs waren, suchen Sie anschließend Ihren Körper ab. Im Falle eines Zeckenfundes ist Folgendes zu beachten:

  • Entfernen Sie die Zecke möglichst rasch mit einer Pinzette oder einem speziellen Zeckenentfernungsinstrument.
  • Fassen Sie die Zecke im Kopfbereich möglichst nah an der Haut.
  • Ziehen Sie die Zecke vorsichtig mit gleichmäßigem Zug gerade heraus – dabei nicht drehen, da die Zecke kein Gewinde hat.
  • Achten Sie darauf, dass die Zecke nicht gequetscht wird. Hierdurch könnte infizierter Speichel oder Darminhalt vermehrt oder schneller übertragen werden.
  • Bedecken Sie die Zecke keinesfalls mit Öl, Klebstoff oder Nagellack. Dies erhöht das Risiko einer vermehrten oder beschleunigten Übertragung von Krankheitserregern.
  • Desinfizieren Sie die Wunde anschließend sorgfältig.
  • Bleiben Reste der Zecke in der Haut zurück, ist dies kein Grund zur Sorge. Der Körper stößt sie meist nach einiger Zeit ab.
  • Gehen Sie zum Arzt, wenn nach einem Zeckenstich Krankheitszeichen wie Fieber, Kopf- und Muskelschmerzen auftreten. Charakteristisch für eine Borreliose ist zudem eine sich ringförmig ausbreitende Rötung, die an der Einstichstelle, aber auch an anderen Körperstellen auftreten kann.

Frühsommer-Meningoenzephalitis

Die Frühsommer-Meningoenzephalitis, kurz: FSME, ist eine Virusinfektion. Die Viren befinden sich im Speichel der Zecke und können direkt beim Stich übertragen werden. Daher schützt auch ein schnelles Entfernen nicht unbedingt vor einer Infektion. Das FSME-Virus kann über das Blut bis ins Rückenmark und Gehirn gelangen, dort die Hirnhaut und das zentrale Nervensystem angreifen und Entzündungen auslösen.

Was bedeutet FSME?

In der medizinischen Fachsprache wird eine Entzündung des Gehirns als Enzephalitis bezeichnet. Sind außerdem die Gehirnhäute betroffen, so heißt die Erkrankung Meningoenzephalitis.

Irreführend ist die Ergänzung Frühsommer. Denn Zecken können, sofern es nicht zu kalt ist, in jeder Jahreszeit aktiv sein. Folglich kann FSME ganzjährig auftreten.

Gefährlich kann der Ausbruch einer FSME für uns Menschen werden, weil bislang keine ursächliche Behandlung möglich ist. Medikamente gegen das Virus gibt es nicht. Zwar können die Symptome mit Hilfe von Medikamenten gelindert werden, doch es besteht ein Risiko für anhaltende gesundheitliche Beeinträchtigungen.

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